Igelpfade

Lebensraum für Igel schaffen & bewahren

Titelbild "Wie schön"

Wie schön?

Ja, die ersten Igel sind unterwegs. Aber das ist noch nicht „das normale Erwachen“. Denn gut genährte, gesunde Igel in sicheren Nestern schlafen normalerweise durchaus noch länger.

Was wir derzeit in den Gärten auftauchen sehen, sind Igel, die „aus Gründen“ schon so früh wach sind.

Das sind zum einen leider Igel, die keine Substanz mehr haben (schon mit zu wenig Gewicht in den Winterschlaf gegangen) und somit jetzt gerade noch Glück hatten, dass ihr Körper noch ausreichend Energie fand, um den Aufwachzyklus hinzukriegen. Diese Igel pfeifen aus dem letzten Loch und haben ohne sofortige Hilfe praktisch keine Chance mehr. (Pfeifen ist dabei mitunter sogar wörtlich zu nehmen, wenn durch Überparasitierung die Lungen extrem zugesetzt sind).

Zum anderen sehen wir auch durchaus gut genährte Igel, die sich bereits an den ihnen bekannten Futterstellen anfinden. Bei ihnen ist der Grund für das frühe Aufwachen häufig, dass sie durch Gartenarbeiten aufgeweckt wurden, durch die ihre Nester zerstört wurden. Und LEIDER tragen die Tiere dabei oft Verletzungen davon. Das Problem: Wunden verkrusten dunkelbraun, so dass man einem Igel per „einfachem Blick drauf“ ihre Verwundung häufig gar nicht ansieht.

Darum ist es wichtig, die „Frühaufsteher“ einmal genauer zu überprüfen. Stellen sich also jetzt schon Igel in Euren Gärten ein, werft nicht nur einen verzückten Blick aus der Ferne auf sie.

Passt sie einmal ab und guckt GENAU hin — ein gesunder Igel sollte auch nach dem Winterschlaf nicht schlotternd abgemagert sein, er sollte nicht rasseln, die Augen sollten keine winzigen Schlitze sein. Sein Gang sollte sicher und zielgerichtet sein, keinesfalls schwankend und nicht hochbeinig. (Eine Aufstellung von Krankheitszeichen mit Vergleichsbildern gibt es hier).

Und wichtiger Tipp: RIECHT auch einmal an dem Tier — Wunden kann man leicht übersehen, meist aber gut erschnuppern!

WICHTIGER HINWEIS: Laut Gesetz darf ein Igel NICHT mutwillig gestört werden! Darunter fällt auch das anlasslose Hochheben und Inspizieren. Aus gutem Grund, denn das bedeutet Stress für das Tier! ABER bei einem Igel, der JETZT bei Nachttemperaturen gen 0 °C (zumindest hier rund um Köln) unterwegs ist, besteht der Verdacht, dass es gesundheitliche Gründe für das frühe Umherwandern gibt. Das zeigen auch die Fälle, die aktuell bereits in die Stationen „schwappen“ — ganz aktuell besteht daher ein deutlicher „Anfangsverdacht“, dass eine Hilfsbedürftigkeit vorhanden sein könnte. Und Hilfsbedürftigkeit rechtfertigt eine Inaugenscheinnahme und bei Bestätigung des Verdachtes auch eine Entnahme und Übergabe in entsprechend erfahrene Hände.

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