Winterschlaf-Hindernisse

Winterschlaf-Hindernisse
Schlafhaus: Position Schlafhaus: Einrichtung Freiheitsblick & äußere Einflüsse Ausreichend Nistmaterial Allerletztes Mittel: Futterentzug Art des Nistmaterials Unerwünschter Besuch Gewichtskontrolle zur Krankheits-Erkennung Unruhe, Rennen, auffälliger Kot

Schlafhaus: Position

Vertraut der Igel dem Schlafhaus nicht, z.B. weil es

  • zu frei steht: Versteckter stellen, mit Reisig abdecken
  • unbeschattet ist: Mit Laub und Reisig abdecken
  • der Eingang zu offen liegt: Auf Vorkammer/Labyrintheingang achten
  • der Eingang zur "falschen" Richtung zeigt: Haus drehen

Schlafhaus: Einrichtung

  • Schlafhaus zu klein? Zu groß? -- Optimale Größe der Schlafkammer: 30 cm3
  • Hat der Igel kein Vertrauen in die Feuchtigkeitsregulation, z.B. weil das Dach nicht dicht ist, das Haus einen Boden hat oder die Wände beschlagen? -- Es kann helfen, durch gut platzierte Löcher für bessere Belüftung zu sorgen.
  • Stört den Igel ein Geruch, z.B. von Lack oder Öl?

Freiheitsblick & äußere Einflüsse

Sieht der Igel die Freiheit vor sich und kommen zu viele äußere Einflüsse an ihn heran, kann ihn das umtreiben -- besonders, wenn das Wetter nicht so mitspielt und immer wieder zu warm ist. Oder wenn in Sicht-/Duftweite andere Igel oder störende Tiere wahrnehmbar sind.

Ein Sichtschutz kann helfen, dem Igel den Drang, entkommen zu müssen, zu nehmen.

Ausreichend Nistmaterial

Vielleicht ist der Igel mit der Inneneinrichtung unzufrieden. In ein nach Menschenmeinung "komplett volles" Nest, fügen Igel oft noch Massen an weiterem Stroh hinein.

Abhilfe: Stets außerhalb des Hauses geschützt noch weiteres trockenes Stroh anbieten. Der Igel holt es sich dann und richtet sein Haus weiter ein.

Allerletztes Mittel: Futterentzug

Stimmt wirklich alles und es ist GANZ SICHER, dass das Tier nicht krank ist (Kotanalyse!) und es ist wirklich auch kalt genug: Dann kann ein maximal dreitägiger Futterentzug einen Impuls setzen, damit das Tier in den Winterschlaf geht. WICHTIG:

  • Maximal 3 Tage nicht füttern!
  • Wasser muss immer bereit stehen!
  • Es ist knackig kalt und der Igel findet keine Schnecken oder Regenwürmer im Gehege, die er dann frisst.

Schläft das Tier nach drei Tagen noch immer nicht (Kontrolle über Kamera oder Klötzchen in der Tür des Häuschens), sofort wieder normal füttern.

Art des Nistmaterials

Ungeeignetes Nistmaterial sorgt für Unwohlbefinden: Zeitungspapier wird feucht und matschig, Heu wird feucht und schimmelt schnell, es kann sich auch um die Beine wickeln und abschnüren.

Am besten geeignet ist (grannenfreies & staubreduziertes!) Stroh. Auch trockenes Laub und Moos holt sich der Igel gern, wenn es im Gehege bereitliegt.

Unerwünschter Besuch

Im Winterschlaf ist der Igel hilflos gegen andere Tiere. Es kann tatsächlich vorkommen, dass winterschlafende Igel von Ratten angeknabbert und so getötet werden.

Eine Kamera hilft sicherzustellen, dass kein unerwünschter Besuch im Gehege sein Unwesen treibt. Auch wenn wir alle Wildtiere lieben: Ratten im Winterschlafgehege sind nicht tolerierbar!

Gewichtskontrolle zur Krankheits-Erkennung

Ist der Igel doch nicht so gesund wie gedacht, kann er eventuell deshalb nicht einschlafen.

Eventuell plagen ihn doch (ggf. erneut) Parasitosen. Ein erster Hinweis darauf ergibt sich durch Gewichtskontrollen, wenn diese eine Abnahme des Gewichts ergeben. Ist dies der Fall, muss der Ursache auf den Grund gegangen werden.

Unruhe, Rennen, auffälliger Kot

Zeigt der Igel große Unruhe, liegt dies oft an (ggf. erneut aufgekommener) Parasitosen. Beispielsweise machen Darmparasiten wie Haarwürmer, Kokzidien oder auch der Darmsaugwurm große Unruhe, die Igel sind oft wie "getrieben".

Sind Rennspuren sichtbar, zeigt sich große Unruhe auf der Kamera oder wird der Kot auffällig, muss unbedingt eine parasitologische Untersuchung erfolgen.

Ein überparasitierter Igel kann nicht winterschlafen oder wacht nicht wieder auf!