Warum Igel sich einspeicheln

Vielleicht habt ihr das schon einmal gesehen: ein Igel verrenkt sich, manchmal bis er umfällt, um sich mit langer Zunge schaumig im Speichel auf seine Stacheln zu schmieren.

Dieses Verhalten ist ganz typisch für Igel, es hat aber schon dazu geführt, dass Igel getötet wurden, weil man sie für tollwütig hielt. Dabei bekommen Igel gar keine Tollwut!

Geschmackssinn hoch zwei: Das Vomeronasale Organ

Igel verfügen über das Vomeronasales Organ. Das auch als Jacobson-Organ bzw. Jacobsonsches Organ bezeichnete Geruchsorgan wurde zuerst bei Schlangen entdeckt, denen es zu einer Art „3 D Geruchssehen“ verhilft. Denn mit diesem Organ werden Geruchsmoleküle besonders effektiv ausgewertet und die Ergebnisse direkt zum Hirn transportiert.

Das Jacobsonsche Organ liegt bei Igeln am Boden der Nasenhöhle beiderseits der Nasenscheidewand.

Schmecken Igel einen ihnen neuen oder einen als besonders interessant empfundenen Geschmack oder auch Geruch, erzeugen sie eine große Menge Speichel. So „aufgemischt“ wird der Geruch/Geschmack in das Jacobson Organ gedrückt, wo er genau analysiert wird.

Anschließend trägt der Igel den schaumigen Speichel auf sein Stachelkleid, selten auch auf das Fell an der Brust auf. Vermutet wird, dass dieses Einspeicheln schlicht dazu dient, den Mundraum rasch wieder frei zu bekommen, um andere/neue Geschmacks-/Geruchsreize aufnehmen und analysieren zu können (W. Poduschka, W. Firbas 1967).

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Das Baby im Video hatte erstmalig einen Mehlwurm gefressen/benagt und speichelt sich nach ausgiebigem Bekauen des Mehlwurmes hier ein.

Zuvor kannte es ausschließlich Muttermilch (die säugende Mutter liegt im Haus im Hintergrund).

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